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43. Jahrgang - Vierzeiler 04/2023

Himmlische Klänge



Unser vierter und letzter (Winter-)Vierzeiler des Jahres 2023 ist soeben erschienen und widmet sich dem Thema Himmlische Klänge. Viel Freude beim Lesen!
 


Titelseite: honorarfrei verwendbar bei Nennung: Foto © Martina Fuchberger/ STVLW

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Aus dem Inhalt






Aus dem Inhalt: 
MMag. DDr. Theresia Heimerl (Institut für Religionswissenschaft, Uni Graz)
Eine kleine Geschichte des Himmels
Dr. Benjamin Knispel (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Hannover)
Gravitationswellen: Kosmische Klänge
Dr. Eva Maria Hois (Steirisches Volksliedwerk)
Von himmlischen Klängen und Freuden
Andreas Schweiger (Schweiger’s Stadtmarketing GmbH)
Der Mariazeller Advent: Ein Fest für alle Sinne
Mag. Dr. Ewald Pristavec (Dompfarrer Pfarre Graz-Dom, Propst und Pfarrer Haupt- und Stadtpfarre Graz-Hl. Blut)
Das Gute bestärken (Interview)
Wolfram Märzendorfer (Harmonikazentrum Graz)
Mit himmlischer Stimme: Eine Instrumentengeschichte

Leitartikel | Michael Weissensteiner







Laut singen kånn i a a wengerl
und fåst so hoch åls wia a Engerl
maximal a Quadrupeldezim
föhlt mir, dass i in Himmel kimm.

Himmlische Klänge unserer Kultur 
Klänge sind, ob bewusst oder unbewusst, für Dich und mich allgegenwärtig. Das frühmorgendliche Rattern der Kaffeemaschine, das Rauschen der Klospülung, das energische Surren der Waschmaschine, das metallische Schleifen des Haustürschlosses – um nur einige Klänge unbelebter Herkunft zu nennen. Die Liste ließe sich unendlich weiterführen und ist an Vielfältigkeit schwer zu überbieten. Werden Klänge geordneter, für unser Gehör harmonischer, sprechen wir von Tönen. Diese Töne können horizontal eine Tonabfolge, eine Melodie und vertikal einen Akkord, eine Harmonie, bilden – und wenn das auf eingängige, gefällige oder kunstvolle Art und Weise zusammengesetzt wird, kann uns ein Ausdruck in den Sinn kommen: himmlischer Klang.

Ort und Nicht-Ort
Der Duden deutet „himmlisch“ einerseits als etwas Intensivierendes, Entzückendes andererseits als etwas Religiöses, Göttliches. Demzufolge ist der Himmel nicht nur der sichtbare Raum über der Erde, sondern auch ein Ort des Übermenschlichen, der Sehnsüchte, ein Ort, den wir nicht verstehen. Ein „Ort“ und „Nicht-Ort“ zugleich, wie die Grazer Religionswissenschaftlerin Theresia Heimerl in dieser Ausgabe eindrucksvoll beschreibt. Um dem Himmel doch ein Stück näher zu kommen, um zu beten, um sich zu besinnen, errichten Menschen seit ihrem Bestehen religiöse Stätten – im christlich geprägten Europa sind das vor allem Kirchen. Und in einer besonders schönen, der Stadtpfarrkirche Graz, durfte ich gemeinsam mit meinem Mitarbeiter Daniel kürzlich ein Andachtsjodeln gestalten. Inmitten des aufregenden Aufsteirern-Trubels mit anderen Menschen einfache Töne von wunderbarer Akustik verfeinern zu lassen, war herrlich beruhigend – war himmlisch.

Bilder in den Ohren
Klänge, ob gehört oder selbst produziert, bleiben wie Bilder in unserem Gedächtnis haften. Ganz klar habe ich noch den Klang meiner Posaune bei einem Begräbnis in den Ohren. Die Trauergemeinschaft war beim Sarg versammelt, Stille nahm den Raum ein, welche nur durch leises Weinen und Schluchzen der Angehörigen unterbrochen wurde. Es war kalt, der dritte Tag im neuen Jahr, der eigene Atem zog dampfend durch die Luft. Der Pfarrer sprach noch seine letzten ergreifenden Worte, mein Einsatz war gekommen. Der Ton füllte den Raum aus, ergänzte sich mit Kontrabass und Harmonika, ließ Farbe herein – Klangfarbe, welche nur für diese Gemeinschaft bestimmt war und den einen Menschen, der von dieser Welt gegangen ist. Himmlische Klänge für seinen letzten Weg.

Vielklang zum Jahresausklang
Ihren eigenen Klang hat auch wieder diese Vierzeiler-Ausgabe. Wir versuchen stets, möglichst unterschiedliche Klänge für unsere Leserinnen und Leser abzubilden. Die Worte und Gedanken des neuen Grazer Stadtpfarrpropsts Dr. Ewald Pristavec werden Dich hoffentlich ebenso faszinieren wie die Forschung von Dr. Benjamin Knispel vom deutschen Albert-Einstein-Institut. Sein Beitrag, der sich mit Gravitationswellen und der Hörbarmachung des Universums beschäftigt, betrachtet himmlische Klänge aus naturwissenschaftlicher Sicht. Und damit die musikalische Perspektive nicht zu kurz kommt, setzt sich unsere Mitarbeiterin Eva Maria Hois in einer ausgedehnten Liedergeschichte mit himmlischen Klängen und Freuden auseinander. 
Damit auch Du lernen kannst, Deine eigenen Klänge hörbar zu machen, Dein eigenes Leben zum Klingen zu bringen, erlauben wir uns, Dir mit dieser Ausgabe unser Jahresprogramm mitzusenden. Ich würde mich persönlich sehr freuen, Dich bei einem unserer Kurse im kommenden Jahr begrüßen zu dürfen. Dieses eilt mit weit ausholenden Schritten herbei, weshalb ich Dir abschließend eine besinnliche Adventzeit, einen gesegneten, berührenden Weihnachtsabend und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2024 wünschen darf.

DI Michael Weissensteiner, B. Mus.
Geschäftsführer des Steirischen Volksliedwerks

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