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42. Jahrgang - Vierzeiler 04/2022

SCHNEEFLÖCKCHEN

Unser letzter (Winter-) Vierzeiler des Jahres 2022 ist soeben erschienen und widmet sich dem Thema Schnee. 

Alle unsere Mitglieder bekommen diese Tage den Vierzeiler inkl. unserem Jahresprogrammheft 2023 per Post in Haus geliefert. 
Viel Freude beim Lesen!





Sänger-Musikantenstammtische

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Aus dem Inhalt






Aus dem Inhalt: 
Prof. Dr. Wolfgang Schöner (Universität Graz): 
Entschwindendes magisches Weiß

Prof. Dr. Bernhard Tschofen: 
Après-Ski: Zur Genealogie eines nicht nur musikalischen Unterhaltungsformats

Dr. Eva Maria Hois (Steirisches Volksliedwerk):
Schneefreuden (Liedergeschichte)

Leitartikel | Christian Hartl






Wånn endlich fålln die erstn Flockn
riskier i sogår nåsse Sockn
weil i beim ållerschiachstn Wetter
a „Schnee-juche“-Fanfare schmetter!


Die Sehnsucht nach dem Schnee
Kindheitserinnerungen …
Wenn die Tage immer kürzer wurden, die Bäume nach und nach ihre Blätter verloren, der Wind immer kälter wurde und meine Mutter begann, die ersten Kekse zu backen, dann stand er vor der Tür – der Winter. Als Kinder ging es uns nicht unbedingt um die Tatsache, dass jetzt Winter ist, sondern vielmehr um die schönste Begleiterscheinung, die der Winter mit sich bringt: den Schnee. Ich kann mich gut erinnern, wie meine Schwester und ich an regnerischen, vorwinterlichen Tagen aus dem Fenster schauten und verzweifelt Ausschau nach den ersten Schneeflocken hielten. Da die Region um Eisenerz schon immer eine sehr schneesichere Region war und ist, ließen diese gottseidank nicht allzu lange auf sich warten. Sobald die grünen Wiesen weiß gefärbt waren und die Straßenmarkierungen vom Schnee verdeckt wurden, klingelte schon das Festnetztelefon und die leicht aufgeregten Schulfreunde auf der anderen Seite der Leitung meinten, dass es bereits höchst an der Zeit wäre, den Bob bzw. Schlitten aus dem Keller zu holen und eine Bahn – am besten mit großer Schanze – zu bauen, damit die „Winterspiele“ endlich beginnen könnten. Und es war herrlich, wenn die Kinder aus der Nachbarschaft, die oft unterschiedlichen Altersgruppen angehörten, viele Stunden lang gemeinsam im Schnee spielten. Die einen bauten einen Schneemann, die anderen eine Burg und wieder andere matchten sich auf der selbstgebauten Rennstrecke mit großer Sprungschanze – ein herrliches Bild, das ich auch nach so vielen Jahren immer noch sehr präsent in Erinnerung habe.

Abseits des Trubels in unserer Siedlung war in der Winter- bzw. in der Adventszeit auch musikalisch einiges los. Abgesehen vom Singen und Musizieren in der Familie ist mir ein Lied, das ich bereits vor rund 44 Jahren im Kindergarten gelernt habe, noch in bester Erinnerung: 
„Heit schneiberlts scho den gånzn Tåg, i bleib heit net im Haus.
Wånn i nur an mein nur an mein Schlittn denk, dånn hålt i´s nimmer aus.“ (Sepp Karl)
Dieses Volkslied von Sepp Karl wird auch heute noch gerne gesungen, weil es aus meiner Sicht erstens eine schöne Melodie hat und zweitens einen Text, der – vorausgesetzt es gibt in Zukunft noch Schnee – die Gedanken und Gefühle von Kindern beim ersten Schneefall des Jahres sehr treffend widerspiegelt.

Wintersport
Böse Zungen behaupten, dass in meinem Heimatort Eisenerz acht Monate lang Winter herrscht und es die restlichen vier Monate kalt ist. Ganz so ist das nicht, aber wie bereits erwähnt, ist es bei uns schon relativ schneesicher. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Wintersport immer eine große Rolle gespielt hat und nach wie vor spielt und Eisenerz bereits viele namhafte Athlet*innen hervorbrachte. Ich erinnere nur an beispielsweise Reinhold Bachler (1967 Skiflugweltrekord in Vikersund mit 154m, Olympia-Silber 1968 in Grenoble), Alois Zauner (Nationalteam Ski Alpin), Kurt Recher (Profiski-Weltmeister), Mario Stecher (Olympiasieger Nordische Kombination) oder an die mehrfache Skisprung-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz.
Wer sich noch mehr für den Wintersport und seine vielfältigen Erscheinungsformen interessiert, kommt um einen Besuch im WinterSportMuseum Mürzzuschlag nicht herum. Denn hier ist vom Beginn des Skilaufes an, um ca. 1890, bis hin zu den Siegerskiern von Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher alles zu finden, was man über Winter, Schnee und Wintersport wissen möchte (www.wintersportmuseum.com).

Der letzte Vierzeiler des Jahres
Für den vorliegenden Vierzeiler, der wie gewohnt in gekürzter Fassung, dafür im Verbund mit dem neuen Jahresprogramm erscheint, konnten wir gleich zwei fachkundige Universitätsprofessoren gewinnen: Der an der Universität in Graz lehrende Geograph Wolfgang Schöner gibt eine ebenso interessante wie unterhaltsame Einführung in die Materie, der an der Universität Zürich tätige österreichische Ethnologe Prof. Bernhard Tschofen thematisiert das spannende Thema Après Ski. 

Mir bleibt an dieser Stelle nur, Ihnen allen im Namen des Steirischen Volksliedwerks einen gesunden und glücklichen Winter – am besten im idyllischen Schneekleid – sowie frohe Weihnachten.und ein gutes neues Jahr zu wünschen. 

Mag. Christian Hartl, MA
Geschäftsführer des Steirischen Volksliedwerks



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